Freitag, 5. September 2008

Frau sein

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,576106,00.html

Ich sehe nicht viel Fern, daher kenne ich die derzeitige Waschmittelwerbung nicht.
Aus früher Jugend kann ich mich aber an Jacobs und Klementine erinnern.
Herabwürdigend fand ich die Werbung nie. Sexappeal hatte sie zugegebener Maßen auch nicht.
Frauen ausschließlich zum reinen Sexobjekt erklärt zu sehen, mit Wonderbra und Benutzeroberfläche, finde ich dagegen herabwürdigend.

Vielleicht habe ich mich mit dieser Werbung auch immer sehr wohlgefühlt, weil sie mich an meine treusorgenden und mich liebenden Omas erinnert hat.
Haushalt gehört zum Leben. Das ist eine Tatsache, eine die mir auch oft nicht leicht fällt. Ich gestehe hiermit: Wenn ich koche, trage ich manchmal eine Schürze... ehem... Ich glaube ich entspreche dem Rollenklischee...
Daß ich etwas tue, täglich, für meine Familie, was laut EU (zumindest laut der Interpretation des SPIEGEL http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,576106,00.html) herabwürdigend und meinem Dasein feindlich ist, meiner nicht würdig, macht es mir nicht leichter, jetzt die nächste Waschmaschine zu befüllen, bevor ich mich weiter mit meinem Broterwerb, der Kunst, beschäftige.


Ich fühle mich seltsamerweise durch das Gesetz beim Lesen des Ganzen eher herabgewürdigt, nicht erleichtert.
Und/aber wie gesagt, vielleicht sind ja die putzwütigen Mädchen im Fernsehen heute unerträglich. Ich weiss es nicht.

Ich bin schon sehr gespannt, wer und was jetzt alles für Waschmittel wirbt: Frauen und Männer im Business Suit, Männer in Jogginghose, Frauen mit Yoga Anzug... ein weites Feld und meine Beispiele sind wahrscheinlich phantasielos. Muslimische Kopftuchträgerinnen gehen ja wahrscheinlich nicht. Vielleicht kopftuchtragende Muslimin im Business Suit - das bricht dann doch alle Klischees in Deutschland.
Vielfalt finde ich in jedem Fall gut.

Ich freue mich auf Eure/Ihre regen Diskussionsbeiträge.